Wie ich schon in Parnassiana Nova XXVI zum Ausdruck gebracht habe, hat das jahrelange Studium des mir zugänglichen Parnassius-Materials und die Beobachtung von Parnassiern in der freien Natur neue Gedanken in mir aufkommen lassen, die in diesem ,,Nachtrag" festzuhalten, mir wünschenswert erscheint. Der behandelte Stoff erstreckte sich, wie aus den Titeln von Parnassiana Nova XXI-XXVI hervorgeht, nicht nur auf die ,,Kritische Revision des genus Parnassius F.", vielmehr auf die der gesamten subfamilia Parnassiinae F. Kirby; auf das erste zu dieser gehörende genus Hypermnestra Ménétr. werde ich der Vollständigkeit wegen noch näher eingehen. Die meisten Parnassiinae-species sind in starker Evolution begriffen. Eine Anzahl der subspecies, die sie gebildet haben, weisen schon einen karakteristischen habitus auf; die Erscheinungsform anderer beschriebener Unterarten variiert noch stark, was angesichts der grossen individuellen Variabilitätsbreite der meisten Parnassiinae nicht verwunderlich ist. Erneut sei an dieser Stelle auf den besonders grossen Einfluss der klimatischen Bedingungen im Hochgebirge auf das Aussehen einzelner Populationen hingewiesen. Ich möchte auch noch einmal in Erinnerung bringen, dass unter anderen als den natürlichen Bedingungen gezüchtete Parnassier bei der Beurteilung von Kennzeichen einer Unterart nicht herangezogen werden dürfen. Fast alle aus Zuchten stammenden Exemplare, die ich zu Gesicht bekommen habe, zeigen Merkmale, die den Karakter der betreffenden Unterart verwischen. Es wurde viel darüber gestritten, ob die Aufstellung so vieler subspecies noch wissenschaftlich und nicht viel mehr eine Spielerei ist. Besonders stark