Rev. Geo Schwab, Missionär in Gross-Batanga, Kamerun, sammelte dortselbst vor einigen Jahren ein wertvolles Myrmecophilen-Material, das er an P. E. Wasmann übersandte. Die Dipteren waren darin durch die merkwürdige, von mir beschriebene Platyphorinen-Gattung Aenigmatopoeus und durch die hier zu behandelnde neue Borboride vertreten. Diese ist der Gattung Leptocera Ol. (Limosina aut.) nahe verwandt, wie aus den Diagnosen der beiden Arten im einzelnen näher hervorgeht, unterscheidet sich aber wesentlich durch das kegelförmige 3. Fühlerglied mit subapikaler Fühlerborste. Ob und inwieweit andere auffallende Eigentümlichkeiten, wie z. B. die nach auswärts gerichteten Ocellarborsten, die Beschaffenheit des mit eigenartigen lateralen Anhängen versehenen 2. Abdominaltergits, die ungewöhnliche Form des Hypopygiums einen wesentlichen Unterschied gegenüber der Gattung Leptocera darstellen, muss vorläufig unentschieden bleiben, weil unsere Kenntnis der Gattung Leptocera mangels einer modernen Monographie 1) derselben noch sehr unvollständig ist. Es ist eine allgemeine, nur selten von Ausnahmen durchbrochene Regel, dass die myrmecophilen Insekten, ganz besonders die Dipteren, von ihren nicht myrmecophilen Verwandten der Gattung nach verschieden zu sein pflegcn. Diese Tatsache begründet die Vermutung, dass Anommonia auch abgesehen von der Fühlerbildung Merkmale unter den oben genannten besitzt, die bei keiner echten Leptocera wiederkehren werden. Der Name Anommonia ist von dem des Wirtstieres Anomma, einer Art der afrikanischen Treiberameise abgeleitet. 1. Anommonia appendicigera n. g. n. sp. ♂ ♀.