Bevor ich mich dem Genus Lingamius Bryk der Parnassiinae zuwende, möchte ich, unter Hinweis auf das in Parnassiana v. III p. 20—31 und p. 97—106 darüber Ausgeführte, die in meiner Sammlung befindlichen, aus Zuchten stammenden Parnassius-Hybriden aufzählen. Einige belangreiche Daten glaube ich wiederholen zu müssen, weil nicht sehr viele Exemplare von Parnassiana den Krieg überlebt haben. Meine in 1935 ausgesprochene Ansicht, dass die Versuche, subspecies einer Parnassius-Art zu kreuzen, wertvolle Schlüsse zulassen, möchte ich wenigstens abschwächen, angesichts der inzwischen gewonnenen Erfahrung, wie stark das Aussehen von Zuchttieren unter Bedingungen, die von den natürlichen verschieden sind, von dem von Freilandstücken abweicht. Ein grosser Teil der aufgestellten Parnassiussubspecies ist augenscheinlich noch nicht so gefestigt, dass nicht die Entwicklung ihrer Vertreter, wenn sie nicht unter den Einflüssen der engbegrenzten Flugplätze der betreffenden Unterart vor sich geht, Ausschläge innerhalb der gesamten Variabilitätsbreite der Art zu Folge hätte; darauf habe ich wiederholt hingewiesen. Wichtiger sind Kreuzungen von solchen Parnassiern, die allgemein als Arten angesehen werden. Es ist bemerkenswert, dass Parnassier, die aufgrund ihrer Erscheinungsform als Hybriden angesprochen wurden, in der freien Natur bisher ausschliesslich aus Randgebieten bekannt sind, wo vicariierende species sich begegnen. Als Beispiele führe ich an: P. apollonius Eversm. x tianschanicus Oberth. in Karateghin, P. bremeri Bremer X nomion F.d.W. in Korea und Ussuri, P. apollo L. X nomion F.d.W. im Sajan-Gebirge, P. apollo L. X tianschanicus Oberth. in Turkestan.