Die Prachtfarbe im Genus Parnassius F. ist — abgesehen von den blauen Randozellen einiger asiatischer Arten — im allgemeinen ein Rot, das in den Augen-, Costal- und Analflecken auftritt. Vereinzelt begegnet man bei vielen Arten, bzw. Unterarten Faltern, bei denen die Prachtfärbung ein intensives Gelb oder Gelborange anstelle des Rot ist (f. flavomaculata n.c). Bei einzelnen Unterarten, wie beispielsweise bei P. apollo L. subsp. omotimoius Fruhst., trifft man verhältnismässig häufig gelbgefärbte Exemplare an. Es gibt aber auch Unterarten, die ausschliesslich gelbe Prachtfärbung aufweisen; als Beispiele dafür nenne ich P. apollo L. subsp. nevadensis Oberth., P.a. subsp. filabricus Sag., P. phoebus F. subsp. behrii W. H. Edw., P. epaphus Oberth. subsp. sculptor Bryk & Eis. Ob die gelbe Prachtfarbe bei diesen Unterarten als ein Atavismus oder eine Evolution anzusehen ist, lässt sich nicht sagen, solange nicht die Farbaufbaustoffe der Parnassier gesondert chemisch untersucht worden sind. Kreuzungsversuche zwischen rot- und gelbgefärbten Subspecies, wie sie vielfach bei Zygaenidae durchgeführt wurden, sind mir nicht bekannt. Ausschliessliche Gelbprachtfärbung einer Unterart darf meiner Ansicht nach als karakterisches Merkmal angesehen werden. Anderfalls würde ich die epaphus-Serie von 13 ♂ und 2♀, die mir aus Nepal, Khumbu, Lobuche 4.000 m, leg. G. Ebert und H. Falkner im Juli 1962, vorliegt, nicht beschreiben und benennen. Dass aus diesem Gebiet und dem angrenzenden Sikkim und Thibet schon 5 P. epaphus-subspecies bekannt sind, ist begreiflich, wenn man sich die verschiedenartige klimatologische Lage der einzelnen Himalayataler vorstellt, die auf die besonders grosse Variabilitätsneigung der Parnassier einen Einfluss ausüben muss. Ich habe die obengenannten

Zoologische Mededelingen

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Eisner, C. (1964). Parnassiana nova : XXXIV. Nachträgliche Betrachtungen zu der Revision der Subfamilie Parnassiinae (Fortsetzung 7) Eine neue Parnassius Epaphus Oberth. subspeceis. Zoologische Mededelingen, 39(20), 185–186.