Das Genus Lycaenesthes gehört zu den zahlreichen Artengruppen der Lycaeniden, die ohne ein wesentliches structurelles Merkmal zu besitzen, sich rein äusserlich so gut umgrenzen lassen, dass wir sie dennoch als „ Gattung" auffassen dürfen. Habituell und coloristisch nähern sie sich den Nacaduben, sind aber von letzteren durch den freistehenden ersten Subcostalast der Vorderflügel leicht zu unterscheiden. Das wesentlichste Merkmal der Gattung bilden drei, fast parallel laufende, kurze Schwänzchen der Hinterflügel, welche sehr leicht abbrechen und bei den „cabinet specimens" in der Regel gänzlich verschwunden sind, wie dies de Nicéville (1890) sehr richtig bemerkte. Auch die Klammerorgane bieten keine Besonderheiten; das Tegumen trägt die „hooks", wie sie Chapman nennt, oder das „scaphium", wie van Eecke die eberzahnförmigen, ventralen Spangen des Uncus umschreibt. Diese Spangen beobachten wir bei den Nacaduben, fast allen echten Lycaenen und den Thysonotis, während sie der überwiegenden Mehrheit der Angehörigen der Gattung Lycaenopsis fehlen. Lycaenopsis hat aber im Gegensatz zu den Nacaduben eine freistehende Subcostale. Da nun Lycaenesthes im Gegensatz zu den Nacaduben gleichfalls eine freistehende Subcostale aufweist, so hebt ein Merkmal, das eine gewisse Affinität bekundet, ein anderes auf. Wir sind somit gezwungen die einzelnen Genera einstweilen noch völlig zusammenhanglos neben einander zu stellen. Im Gegensatz zu den Poritien, welche unterseits eine gewisse Analogie mit den Lycaenesthes bekunden, besitzen die Lycaenesthes keine Duftflecken. Die männlichen Androconien der Vorderflügel sind bei zwei untersuchten Arten äusserst differenziert. Sie nähern sich bei Lycaenesthes lycaenina