In einer kleinen Sammlung Scyphomedusen von Amoy, China, die mir von Kapt. A. K. TOTTON vom British Museum (Natural-History), London, zur Bestimmung eingesendet wurde, fand sich ein Exemplar einer RhopilemaSpecies, das mir sofort durch seinen Habitus auffiel. Es zeigte wohl das typische Verhalten des für dieses Genus so charakteristischen Gefässystems mit dem breiten feinmaschigen Anastomosennetz und der ebenfalls zartmaschigen Netzarkade, doch waren die Mundarme anders gebaut, wie es bei diesem Genus sonst der Fall ist. Sie waren auffallend schlank und trugen einen langen kräftigen Endkolben, ein Verhalten, wie es dem Genus Rhizostoma eigentümlich ist. Bei genauerer Untersuchung des Exemplares ergab sich, dass dasselbe der Beschreibung Haeckels von Rhopilema rhopalophora aus dem Indischen Ocean, östl. von Madagascar, sehr nahe kommt (2, p. 596). Da seit der Beschreibung des Typen-Exemplares keinerlei genauere Angaben über diese Species in der Litteratur vorkommen, die Haeckel'sche Diagnose sehr kurz und von keiner Abbildung begleitet ist und die Art als unsicher betrachtet wird, will ich das vorliegende Exemplar näher beschreiben, umsomehr, weil ich jetzt geneigt bin, die Haeckel'sche Art aufrecht zu halten. Nach Haeckel's Angaben sind für die Species rhopalophora charakteristisch: eine grosse Zahl von Randläppchen (16 per Oktant), zahlreiche herabhängende Krystallknöpfe an den Seiten und am Ende jedes Mundarmes ein grosser dreikantig-prismatischer an beiden Enden zugespitzter Gallertknopf, der so lang ist wie der ganze Unterarm. Fundort: Madagascar. Vanhoeffen (8, p. 33) hält diese Species auf Grund der genannten