An Hand von Zeitdehneraufnahmen wird der Riß des Nabelstranges beim Schaf beschrieben. Zuerst reißen die Arterien und der Urachus, dann die Amnionscheide und zuletzt werden die Venen zerissen. Diese Reihenfolge hängt mit den anatomischen Verhältnissen in der Nabelschnur zusammen. Die Venen sind nämlich länger als die Arterien und weisen in ihrem Verlauf mehrere größere und/oder kleinere Schlingen auf. Die Arterien reißen im Nabel. An dieser präformierten Rißstelle ist die Adventitia rückgebildet und besteht die Muskelschicht hauptsächlich aus zirkulairen Fasern, während an den anderen Stellen des Gefäßes die Längsfasern den Hauptteil der Wand bilden. Die Amnionscheide reißt an einer willkürlichen Stelle. Die Venen reißen etwa 3 cm distal des Nabels. An dieser Stelle verjüngt sich ihre Wand um etwa 20%. Die Befunde werden mit den Verhältnissen bei anderen Tieren verglichen. Es hat sich herausgestellt, daß die anatomischhistologischen Befunde bei alien bisher untersuchten Tierarten in Übereinstimmung sind mit der Art des Zerreißens und mit der festgestellten Rißstelle naeh der natürlichen Geburt.