Der Hafen der Stadt Veere an der Nordostküste der Insel Walcheren steht durch das Veergat in freier offener Verbindung mit der Nordsee, so dass Ebbe und Flut hier regelmässig auftreten. Als ich mich nun am 31 Dezember des vorigen Jahres gerade bei Ebbe zu Veere befand, wurde an einer gewissen Stelle des Hafenufers, welche bei der Flut unter Wasser liegt, eine Portion Schlamm von mir gesammelt und nach Ierseke mitgenommen. Die Untersuchung dieses Schlammes, womit ich mich drei Monate beschäftigt habe, während welcher Zeit derselbe in gutem Zustande blieb infolge täglicher Erfrischung mit Seewasser, hat schöne Ergebnisse geliefert, denn es wurden in diesem Schlamme nicht weniger als neun Arten angetroffen, alle neu für unsere Fauna und welche, zwei ausgenommen ( Trefusia longicauda de M. und Trigonolaimus armatus Ditl.), auch alle neu für die Wissenschaft sind. Von diesen neun Arten wurden Beschreibungen und zahlreiche Abbildungen verfertigt. Leider gestattete der zugemessene Raum von acht Seiten nicht diese Beschreibungen alle aufzunehmen, so dass ich mich zu drei Arten beschränken muss, unter welchen sich aber die merkwürdigste von allen, der Catalaimus Max Weberi, befindet. Die vier übrigen neuen Nematoden sind 1° Monohystera acriformis n. sp., der Monoh. acris (Bast.) nächst verwandt und ähnlich, aber durch geringere Grösse, schlankeren Körper und die mehr nach hinten gerückte Lage der Seitenorgane abweichend, 2° Spilophorella tenuicaudata n. sp., die sich von Spil. paradoxa (de M.) durch den viel längeren und dünneren Ausführungsgang der Schwanzdrüse unterscheidet, welcher ungefähr 2/3 misst des übrigen Teiles des Schwanzes und etwas hinter der Mitte jederseits eine kurze Borste tragt, 3° Bolbolaimus amabilis n. sp., bei welcher Art die Geschlechtsröhren der Weibchens, wie bei der Gattung Microlaimus de M., ganz ausgestreckt sind, nicht zurückgeschlagen, aber die chitinwändige geräumige Mundhöhle einen kräftigen dorsalen und zwei kleinere subventrale Zähne trägt, während gleich hinter der Mundhöhle der Chitinkanal des Ösophagus eine kleine Ausbuchtung mit kleinem Zähnchen zeigt, ungefähr wie bei der Gattung Tripyla, auch liegen die ovalen Seitenorgane quer, unmittelbar hinter der Einschnürung des Kopfes, 4° Axonolaimus serpentulus n. sp., mit fadenförmigem Körper (α = 115), bei welchem die Spicula am distalen Ende einen Wiederhaken tragen wie bei Ascolaimus elongatus Skwarra, und welcher vielleicht identisch ist mit Ascolaimus filiformis Ditl., wenn man beobachten könnte dass die bei letzterer Art am Vorderrande des Kopfes stehenden, spitzen Zähnchen von dem Wurme ein- und ausgestülpt werden können.