Die Poriferen-Ausbeute der Curaçao-Expedition Herrn Dr. C. J. VAN DER HORSTS verdient nach zweifacher Richtung besonderes Interesse. Einmal gewährt sie in die Schwammfauna des südlichen Teiles des Karaibischen Meeres Einblick, von der bisher erst sehr wenig bekannt ist. Seit der „Argo”- Expedition des Jahres 1876 ist die Spongien-Fauna dieses Gebietes nicht mehr untersucht worden. Ueber die Spongien von Curaçao lagen bisher in der Literatur überhaupt noch keine Angaben vor. Sodann liefern die Sammelergebnisse und Standorts-Aufzeichnungen Dr. VAN DER HORSTS Angaben über die ökologischen Ansprüche einer Reihe westindischer Schwammarten. Es ist kaum nötig zu bemerken, dass hier noch fast völlig Neuland vorliegt. Die Schwamm-Ausbeute, von der im folgenden das Ergebnis der Bearbeitung der Kalk- und Kieselschwämme (ausschliesslich der Hornschwämme) mitgeteilt werden soll, wurde von Herrn Dr. VAN DER HORST im April und Mai 1920 an der Südküste von Curaçao gesammelt. Es handelt sich um Litoralfänge, die im Wesentlichen in zwei ökologisch sehr verschiedenartigen Küstengebieten gemacht wurden: Der Caracas-Bai, einem Gebiet der offenen Küste mit völlig klarem Wasser, teilweise der Brandung ausgesetzt, und „Spaansch Water”, einer Lagune, die mit dem offenen Meer nur durch einen schmalen Kanal („Spaansche Haven”) in Verbindung steht, und deren Wasser regelmässig starke Trübungen zeigt. Einige wenige Spongien wurden auch aus dem eben erwähnten Meeresarm „Spaansche Haven” selbst mitgebracht.