Unter den Terediniden nimmt die zur Untergattung Kuphus GUETTARD, 1770 gehörende Teredo arenaria (LiNNé, 1758) insofern eine Sonderstellung ein, als diese Art — im Gegensatz zu sämtlichen anderen Vertretern der grossen Familie — die einzige ist, die nicht in Holz oder anderen pflanzlichen Materialien (Nüssen, Kork, Baumrinde, Wurzeln, Schiffstauen u. dgl.) bohrt, sondern im Sand und Schlick des Malaiischen Archipels in Tiefen von wahrscheinlich 5000—9000 m ihre Kalkröhren anlegt und dabei einen für alle Terediniden ganz ungewöhnlichen Riesenwuchs erreicht. Die Grössenverhältnisse dieser wurmförmig langgestreckten Muscheln (Länge: 190 cm, Durchmesser der Kalkröhre: 8 cm, Länge der Paletten: 5 cm, Länge der Siphonen 10—12 cm) müssen in der Tat als ganz aussergewöhnlich bezeichnet werden, und der in der Synonymie auftretende Artname „gigantea” spiegelt mit Recht das Erstaunen der älteren Autoren wider. Mit der Grösse dieser Tiere und deren verborgener Lebensweise im Sande der Tiefsee hängt es zusammen, dass niemals erwachsene Exemplare in ihrer Gesamtheit an die Oberfläche gelangen, sondern immer nur mehr oder weniger lange Bruchstücke der dicken Kalkröhren an den Küsten des genannten Archipels hier und da angespült werden. Und auch dies ist zumeist nur dann der Fall, wenn infolge starker Seebeben, die im indonesischen Gebiet nicht allzu selten sind, die fast 2 m langen im Meeresboden steckenden Kalkröhren von T. arenaria zerbrechen und die Bruchstücke, aus denen dann fast stets die Weichteile des Muschelkörpers herausgefallen sind, durch die elementare Gewalt der untermeerischen Eruptionen in höhere Wasserschichten befördert werden, von wo die mit den Seebeben verbundenen grossen Sturmfluten einen Teil von ihnen an den Strand der umliegenden Inselwelt anschwemmen.