Im Jahre 1953 setzten Crisp & Southward auseinander, dass hinsichtlich Arten aus dem Gezeitengebiet, Seestrassen bisweilen eine unüberwindliche Sperre bilden. Crisp & Southward erläuterten diese Annahme u.a. mit den Beispielen der Seepocke Balanus perforatum Bruguière und der Napfschnecke Patella intermedia Jeffreys, Arten welche an der englischen Südküste vorkommen, jedoch in Irland fehlen und von welchen angenommen werden kann, dass es sich hier nicht um rezente Einwanderer handelt. Die Seepocke Elminius modestus Darwin, die sich während des Krieges in England ansiedelte (Bishop, 1947) und sich dort schnell verbreitete, ist ein interessantes Objekt um diese Annahme zu prüfen. Die südliche Nordsee sowohl wie der Kanal zeigten sich als Sperre nicht unüberwindlich, obwohl für beide Fälle in Betracht gezogen werden könnte, dass Elminius mittels des Schiffsverkehrs den Weg nach dem Kontinent fand, und nicht mittels eines Uebergangs der Nauplius-Larven (den Hartog, 1953, 1956). Ansiedlung an der irischen Küste ist bisher ausgeblieben. Die Insel Helgoland in der Deutschen Bucht ist ebenfalls von einer Seesperre vom Festland getrennt; sie liegt ungefähr 40 km von den ostfriesischen Watteninseln Wangeroog und Scharnhorn entfernt, und ca. 60 km von Cuxhaven. Im Jahre 1953 wurde Elminius modestus zum ersten Male in Cuxhaven gefunden, vermutlich dahingebracht durch den Schiffsverkehr (Kühl, 1954). Bei einem Besuch an Helgoland im August 1955 zeigte es sich dass diese Art da schon vorhanden sei. Die Ansiedlung von Elminius hatte im Spätjahr 1954 statt gefunden. Auf den stählern Spundwände des Dünenhafens wurden nämlich ziemlich viele Exemplare von 3—5 mm gefunden, während nur eine geringe Menge einer anderen Grösse-Ordnung, 8—11 mm, anwesend war. Der obere Teil dieser grossen Exemplare war stark mit Rost imprägniert, während darunter ein breiter weisser Rand vorhanden war. Diese Rostimprägnation deutet auf eine Periode von Hemmung im Wachstumsprozess hin: der Winter 1954—’55. Diese Tiere hatten alle gut entwickelte Gonaden. Die kleinen Exemplare ware alle schön weiss und noch unfruchtbar. Obwohl wir Elminius auf fast alle geeigneten Stellen auf der Düneninsel fanden, beschränkten die Funde der mehrjährigen Individuen sich ganz und gar auf die Spundwände und das Holzwerk des Dünenhafens und deren unmittelbare Umgebung. Auf der Felseninsel Helgoland war Elminius noch spärlich vorhanden. Dort wurden nur einzige jungen, 3—4 mm grossen Individuen in dem Nord-Osthafen auf den Landungsbrücken der Dünenfähre gefunden; weiter auf einigen Stellen an der Schutzmauer.