Bei unserer Untersuchung der Geologie des Turiner Beckens veranlasste uns die dort aufgefundene Tertiärsedimentation uns mit dieser faszinierenden Erscheinung näher zu beschäftigen. Schon früher haben sich eine Reihe von Forschern mit diesem Problem auseinandergesetzt, und man muss annehmen, dass die Einteilung der verschiedenen Schichtungsarten — sedimentäre Phänomene von höchster Bedeutung — am besten genetisch zu erfolgen hat, wie u. a. Kumm (20) und Brinkmann (7) es getan haben. Dazu zwingen uns auch die geologischen Verhältnisse, auf die wir an erster Stelle mit einigen Bemerkungen über das Tertiär der Turiner Berge eingehen wollen. Wir können hier nur kurz die wichtigsten Daten und Ansichten über die Entstehungsweise bestimmter Schichtenfolgen zur Sprache bringen; für nähere Einzelheiten der hier benutzten geologischen Belege verweisen wir auf eine ausführliche Arbeit über das Turiner Tertiär: Beets (5). Mit verschiedenen Autoren verstehen wir unter Schichtung den vertikalen Material-und (oder) Texturwechsel innerhalb einer Gesteinsserie, welcher sowohl in beschränkter wie auch mehr ausgebreiteter horizontaler Richtung ungefähr gleichzeitig stattfindet (cf. auch Kumm, 20, S. 199). Brinkmann (7) gibt eine ausgezeichnete Uebersicht der verschiedenen Schichtungsarten, die man bisher beobachtet hat, und ihrer möglichen Erklärungen; so auch Dacqué (9): eine allgemeine Uebersicht. Wir wollen dann besonders jene komplexe Schichtung, die von Stamp (26) besprochen wurde, und die hier u. a. in Abb. 2b dargestellt ist, näher behandeln. Von dieser Art komplexer Schichtung bestehen manche Varianten, die zwar zuweilen als prinzipiell abweichende Typen dargestellt werden, aber u. E. die gleiche Entstehungsursache haben und nur graduell verschiedenen Genesen zugrunde liegen: Abb. 2 a—c und Abb. 4 a—b.