1. Es sind bisher über die merkwürdige rezente marine Gastropoden-Gruppe Thatcheria Angas, 1877 sehr wenige Gegebenheiten bekannt, vergleichende Untersuchungen mit fossilen Arten fehlen (fast) vollkommen und auch die Frage ihrer systematischen Stellung ist nie in befriedigender Weise gelöst worden. Auf Grund vergleichender Forschungen bei der Bestimmung gewisser fossiler, systematisch schwieriger, doch morphologisch einfacher ostindischer Arten glaube ich diese Frage endlich — jedenfalls zum grössten Teil — lösen zu können, dank auch der von N.B. Eales ausgeführten anatomischen Untersuchung der einzigen lebenden Art dieser „Gattung”. Angas beschrieb 1877 eine Schale der hiesigen Art, Thatcheria mirabilis von Japan; er betrachtete sie vorläufig als Glied der Fusinae. Seither ist unsere Kenntnis von Thatcheria so gut wie nicht erweitert worden (bis 1938): Tryon (Man. of Conchology, 3, 1881, S. 98, 112; Struct. a. system. Conchology, 2, 1883, S. 135), der den Typus gesehen hatte, betrachtete ihn als eine unzweifelhaft scalaroide Monstruosität, nahe verwandt mit Hemifusus [„Semifusus”] Swainson, 1840 (= Cochlidium Gray, 1850); Fischer (Manuel de Conchyl., S. 623) erwähnte kurz Tryon’s Meinung, rechnete Thatcheria also ebenfalls zu den Melongenidae. Auch Cossmann hat sich seit 1889 der Meinung Tryon’s angeschlossen (cf. Cossmann, Essais de pal., 4, 1901, S. 62, 93—94). Dann wird diese Gattung nochmals erwähnt im Jahre 1919, bloss als Merkwürdigkeit, “a monstrosity of Fusus”, der Sammlung De Burgh (Journal of Conchology, Bd. 16, 1919, S. 66). 1934 bildete Yokoyama (On Cochlioconus, S. 406) nochmals Tryon’s Figur des Genotypus ab, dabei seine fossile Gattung Cochlioconus Yokoyama, 1928 richtigerweise als Synonym von Thatcheria (nach Yokoyama neben Conus zu stellen) anführend, übrigens auf Anregung von Pilsbry. In demselben Jahr gab Hirase (Coll. of japanese shells, S. 104, Taf. 128 B, Fig. 3) eine mässig gelungene, doch noch ausreichend deutliche Abbildung eines 94 mm langen Vertreters von Th. mirabilis und 1937 wird in einer Versammlung der “Malacological Society London”, wo von Le B. Tomlin eine Schale dieser Art gezeigt wurde, entschlossen, dass sie eher einen Pleurotomiden- oder Opisthobranchier-Vertreter (“allied to Akera”) darstellen könnte (vgl. Proc. Mal. Soc. London, Bd. 22, Lief. 4, S. 158). Schliesslich lenkt Eales (On affinities of Thatcheria, 1938), hauptsächlich aus anatomischen Gründen, die Aufmerksamkeit darauf, dass diese Gattung wohl den Turridae (= Pleurotomidae) angehören wird.