Unter dem Namen » Pitta longipennis” beschrieb Reichenow unlängst ein von A. Holz in Ipiana bei Langenburg, an der Nordostküste des Niassa-Sees, erhaltenes Exemplar als neue Art, von der Sharpe ganz kürzlich eine gute Abbildung veröffentlichte (l. c.) nach einem Exemplare das I. Ffolliott Darling von Salisbury in Rhodesia (Maschonaland) an das British Museum einsandte. Fort Salisbury, liegt südlich vom Sambesi und dürfte, mit ca. dem 18° s. Br., die bis jetzt bekannte südlichste Grenze in der Verbreitung afrikanischer Pittas bezeichnen. Ich kann eine weitere, viel nördlichere, Localität hinzufügen, nämlich Boma im Mündungsgebiet des Congo, woher unser Museum bereits 1886 ein Exemplar (durch Dr. Hubrecht in Utrecht) erhielt. Es war mit » Pitta angolensis” bezeichnet, unterscheidet sich aber auf den ersten Blick von unseren Exemplaren (unter gleicher Benennung) von Oberguinea (Liberia und Goldküste). Eine Vergleichung unseres Congovogels mit dem Typus von P. longinennis, durch Güte von Professor Reichenow, ergab nur geringfügige individuelle Abweichungen (»etwas geringere Grösse und etwas dunkler grüne Färbung des Rückens”), stellte aber die Identität zweifellos fest. Der neuen, bisher nur vom Niassa und Maschonaland bekannten Art, konnte mit diesem dritten Exemplare ein Fundort hinzugefügt werden, der das Verbreitungsgebiet in ungeahnter Weise erweiterte. Bekanntlich beschrieb Vieillot (1803) Pitta angolensis nach einem durch Perrein aus Angola (ohne nähere Localität) erhaltenem Exemplare des Pariser Museums. Es war die erste aus Afrika überhaupt nachgewiesene Art, die noch bis vor Kurzem als die einzige des schwarzen Erdtheiles galt. Zwar war von Fraser 1842 eine neue Art: P. pulih, von Sierra Leone, aufgestellt worden, die indess keine Anerkennung fand und bis jetzt nur als Synonym von P. angolensis Vieill. figurirt. Fraser hatte übrigens letztere Art völlig übersehen und vergleicht seine neue Art daher mit der, in der That sehr nahestehenden, indischen P. brachyura (L.).