Im V. Bande dieser Sammlungen ist unter dem Titel „Mollusken aus dem Jura von Borneo” eine Fauna beschrieben worden, zu welcher diejenige mehrerer Gesteinsarten in naher Beziehung zu stehen schien, welche neuerdings dem Leidener Museum vom Herrn WING EASTON zugegangen waren. Eine nähere Untersuchung ergab, dass die damals beschriebene und die nunmehr vorliegenden Faunen gemeinsame Arten enthielten, dass jedoch auch neue Arten vorhanden waren, die einer Beschreibung harrten. Es wurde mir auch dies Material wieder von Herrn Professor MARTIN in Leiden zur Bearbeitung überlassen, da, wie es in der That der Fall ist, die daraus sich ergebende Publikation sich zu einer Fortsetzung der im V. Bande enthaltenen zu gestalten schien. Es sind drei verschiedene Serien von Gesteinen, die leider nicht gleichzeitig eintrafen, wodurch die Bearbeitung nicht unwesentlich erschwert wurde. Die erste Serie, enthaltend die Sammlungsnummern 2865—2871, stammt vom Sungai Pasi und Sungai Riong, es sind überaus muschelreiche Mergel oder dünn schiefrig-bröckliges Gestein. Eine zweite Serie 2872—2874 rührt vom Sungai Perdajun her, von wo ja auch ein Theil der bereits beschriebenen Fossilien stammte. Während das Gestein der Nummern 2872 und 2874 dem vom Sungai Pasi ähnelt, weicht dasjenige von 2873 wesentlich ab. Es ist ein leichter, zerreibbarer, gelbbrauner Sandstein. Die dritte Serie führt die Nummern 3457 und 3466 und enthält Gestein, das demjenigen von N°. 2873 ähnelt. Es ist jedoch weicher und feinkörniger als jenes. Bei 3457 ist der Sungai Sebati, dicht bei Tenguwe, als Fundort angegeben, und derjenige von 3466 liegt 4 km südsüdwestlich von diesem Ort. Ausser diesen im Folgenden behandelten Gesteinen lagen mir noch andere vor, die nach WING EASTON dem gleichen Schichtenkomplex angehören können. Da sie jedoch nur unwesentliche Fossilreste enthalten, die jedenfalls mit der bisher behandelten Fauna nichts gemein haben, so sehe ich von ihrer Besprechung ab und erwähne nur, dass Gestein darunter ist, welches im Dünnschliff neben manchem anderen auch Korallen zeigt, und dass ferner auch oolithisches Gestein dabei ist, das ja bekanntlich grade im Jura so sehr häufig auftritt.