Unter den umfangreichen Sammlungen, die F. Junghuhn auf Java zusammengebracht hatte, befand sich auch eine grosse Anzahl von Echiniden. Sie wurden im Jahre 1854 durch Herklots ¹) beschrieben. Dieser Autor war offenbar von der vorgefassten Meinung ausgegangen, dass es sich hier um eine ganz neue und fremdartige Fauna handele, so war von ihm nur eine einzige Form mit einer lebenden Art identifiziert worden. Auf Grund seiner Beschreibung schrieb man dieser Echinodermenfauna von Java lange Zeit hindurch nicht nur ein hohes Alter innerhalb des Tertiärs sondern überhaupt einen besonders altertümlichen Charakter zu. 1880 unterzog K. Martin die Echiniden der Junghuhnschen Sammlung einer eingehenden Revision und kam zu wesentlich anderen Ergebnissen als Herklots. Er konnte einen erheblichen Teil der Stücke mit lebenden Arten identifizieren, andere erwiesen sich solchen sehr nahe verwandt. Auch hatte die Bearbeitung der anderen, zum Teil von den gleichen Fundpunkten stammenden Fossilien ergeben, dass sie durchweg aus jungtertiären Schichten herrührten. 1883 untersuchte Martin eine Reihe von Echinodermenresten aus Tiefbohrungen von Ngembak (Coll. v. Dijk), die ebenfalls nach den mit ihnen zusammengefundenen Versteinerungen dem jüngeren Tertiär angehören. Schliesslich schilderten 1911 v. Staff und Reck einige Seeigel aus pliozänen Schichten, die anlässlich der Selenka Expedition in der Umgebung von Trinil gesammelt waren. Das war alles, was bis jetzt über fossile Echiniden von Java bekannt geworden war. Inzwischen hatte sich clas in Leiden befindliche, fossile Echinidenmaterial von dieser Insel nicht unwesentlich vermehrt. In der Collection Verbeek fand sich noch eine ganze Reihe von Stücken von verschieden Fundpunkten, die der Bearbeitung harrten. Eine weitere Suite war von Schneider auf Madoera an demselben Fundpunkte, wie das von Böhm beschriebene Material zusammengebracht worden. Eine Anzahl von Stücken schliesslich hatte Martin bei seinen geologischen Untersuchungen auf Java selbst gesammelt. Sie erwiesen sich besonders wertvoll, da bei ihnen der Fundort und das Alter der Schichten, aus denen sie stammten, genau bekannt waren. Eine neue Bearbeitung des gesamten Materials erschien daher wohl lohnend, und gerne unterzog ich mich der Aufgabe, als Herr Prof. K. Martin mich aufforderte, diese Lücke in der Beschreibung der Fossilien von Java auszufüllen. Während der Bearbeitung erhielt das Leidener Museum zwei Echiniden als Geschenk, die Herr J. Wanner bei seinen Untersuchungen in Rembang gesammelt hatte. Ferner wurde mir noch durch Entgegenkommen des Herrn P. Kruizinga eine Suite Echiniden von Java aus der Sammlung der Technischen Hochschule in Delft zur Bearbeitung überlassen.