Durch die extremen Existenzbedingungen, welche die Mangroven als: Formation bestimmen, sollte man glauben, dass die ökologischen Probleme, die sich in dieser Hinsicht zeigen, leicht gelöst werden könnten, um so mehr, weil diese Pflanzengenossenschaft relativ arm an Arten ist. Dass dies jedoch nicht der Fall ist, möge hier im Hinblick auf die Verbreitung der Lumnitzera-Arten im Malaiischen Archipel mit einigen Beispielen gezeigt werden. Im Jahre 1924 habe ich kurz auf die Verbreitung von 3 Lumnitzera- Arten im genannten Gebiet hingewiesen ¹). Meine Absicht war, speziell auf die unerklärliche Erscheinung aufmerksam zu machen, dass L. littorea (Jack) Voigt das Küstengebiet rund um die Java See, im Gegensatz zu L. racemosa Willd., vermeidet, obwohl beide Arten nicht nur in, sondern auch ausserhalb des Malaiischen Archipels vorkommen, ja selbst zusammen in ziemlicher Nähe angetroffen werden. Bevor wir diese Erscheinung noch einmal näher betrachten, möchte ich an der Hand von beigefügter Karte (Fig. 1) das gesamte Verbreitungsgebiet nachgehen. Dieses Gebiet liegt nahezu vollkommen innerhalb der Wendekreise der alten Welt ²): Die Mangroven, wozu Lumnitzera gehört, finden als selbständige Waldoder Gebüschformation ihre natürliche Begrenzung ungefähr auf den gleichen Breiten. Nur L. racemosa überschreitet grade an 2 Stellen die- Wendekreise: An der Ostküste von Afrika streckt sie sich südlich vom Steinbrockkreis bis in die Mangroven bei Durban aus, während sie nördlich vom Wendekreis des Krebses noch in dem Riu Kiu (Lu Tschu) Archipel, nördlich von Formosa vorkommt.