Die Begrenzung geologischer Zeiträume hängt wesentlich von der subjektiven Einschätzung der Veränderungen des Tier- und Pflanzenreiches ab, welche meistens allmählich stattfinden. Ausserdem können fazielle Unterschiede abweichende Ansichten veranlassen. Wenn es sich als möglich erweist, in dieser Hinsicht eine Konvergenz der Meinungen zu bewirken, sei es mittels eines Kompromisses, dann ist damit für das gegenseitige Verständnis in der geologischen Wissenschaft viel gewonnen. Die Einteilung der jüngsten Erdperiode, des Quartärs, erfolgt auf Grund der Eiszeiten, welche ihren Stempel auf Sedimentation, Flora und Fauna gedrückt haben. Allgemein wird angenommen, dass mit der letzten Eiszeit das Pleistozän zu Ende ging, aber über diesen Zeitpunkt besteht keine Einstimmigkeit. Wenn man ausschliesslich die direkten Folge der Vereisung in Betracht zieht, insbesondere die Bildung der Rückzugsmoränen, dann könnte man sagen, dass der Anfang des Holozäns für ein gewisses Gebiet mit dem Augenblick zusammenfiel, als das Gebiet endgültig eisfrei wurde. Ein Massstab würde dann aber für jene Gegenden fehlen, die in der letzten Eiszeit keinen Gletscher getragen haben, indem das Holozän in verschiedenen Gebieten zu verschiedenen Zeitpunkten begonnen wäre, sogar der hohe Norden sich jetzt noch im Pleistozän befinden würde. Eine derartige Auffassung steht im Widerspruch mit dem Charakter einer geologischen Zeiteinteilung.